Dienstag, 16. März 2010

Alhambra

Dienstag, 16. Mrz. 2010

Der Besuch der Alhambra steht heute auf dem Programm. Aber erst frühstücken wir gemütlich und trinken den zweiten Kaffee schon draußen in der Sonne. Heute ist es richtig warm, in der Sonne zeigt das Thermometer 28 Grad, im Schatten 20 Grad. Das ist heute der wärmste Tag in diesem Jahr. Gegen Mittag packen wir Film- und Foto-Kamera ein und spazieren Richtung City. Das sind ungefähr 2,5 km, dann geht es den Berg hoch zur Alhambra.
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Info: Für alle die noch nicht dort waren, Tickets gibt es nur beim Access-Pavillon beim Parkplatz. In der Hauptsaison sollte man die Tickets vorbestellen und das geht auch online bei den Ticketshops. Denn für die Nasriden-Paläste gibt es das Ticket nur für eine bestimmte Zeit, die Palastanlage kann nur zur gebuchten Einlasszeit besucht werden. Das Ticket kostet für Erwachsene 12 Euro. Die gesamte Außenanlage der Alhambra kann man auch ohne Ticket besichtigen und für einige Gebäude ebenfalls (Palast Karl V., Kirche).
Die Alhambra ist die einzige mittelalterliche Burganlage der Mauren, die fast vollständig erhalten ist. Es ist eine riesige Festungsanlage oder besser eine Festungsstadt der Nasriden, sie waren eine muslimisch-maurische Dynastie des Königreichs Granada (1232–1492).
Der älteste Teil der Alhambra ist die Alcazaba, sie diente zur Unterbringung der Garde oder des Heeres des Königs. Die Palaststadt der Alhambra bestand aus sechs Palästen, erhalten sind nur noch der Comares- und der Löwen-Palast (Nasriden-Paläste).


Im Myrtenhof sieht man den speziell geformte Wasserzufluss (Foto im Vordergrund), er verhindert Wellenbildung und gewährleistet trotz ständigen Nachfüllens die spiegelglatte Oberfläche im Becken.
Unser Ticket für den Nasriden-Palast ist für 16:30 vorgemerkt. Nur zu dieser Zeit haben wir die Gelegenheit die Paläste der Nasriden zu besichtigen (Einlasszeit). Wir bummeln solange durch die Anlage und besuchen um 16:30 die Paläste der Mauren. Die Schönheit der Räume ist unbeschreiblich, vielleicht sagen die Fotos mehr als tausend Worte. Die Wände sind alle verziert und die Decken sind ebenfalls mit Stuckarbeiten reichlich verziert. Der Löwenpalast hat im Mittelpunkt einen Innenhof (417qm²), den Namen hat er von dem in seiner Mitte gelegenen Brunnen, eine 12eckige Schale von Löwen getragen.


Der rechteckige Innenhof hat an den Seiten Portale und die Galerien werden von 124 Marmorsäulen getragen. Die Säulen sind sehr unterschiedlich angeordnet, mal in einer zweier Gruppe dann drei oder vier im Verband. Die vier angrenzenden Räume sind im Norden der Saal der Zwei Schwestern, im Osten der Saal der Könige, im Süden der Saal der Abencerrajes und im Westen der Saal der Mocarabes. Über eine Treppe gelangt man in das Obergeschoss, den Harem. Der Palast der Comares ist ebenfalls um einen rechteckigen Innenhof angelegt. Auch hier gibt es einen Brunnen in der Mitte, Wasser spielte eine große Rolle in der Gestaltung der Anlagen. Das Wasser wurde aus dem Gebirge über aufwendige Wasserleitungen (Aquadukte) in die Burganlage geleitet, nur so konnten die perfekt gestalteten Gartenanlagen am Leben gehalten werden und sie sorgten auch für die Wasserversorgung der vielen Menschen, die innerhalb der Festung lebten. Schon alleine diese Planung ist ein Meisterwerk, leider ist in der Festungsanlage kein Hinweis auf diese geniale Versorgungsanlage. Durch einen Fernsehbericht auf N24 haben wir viele Informationen über die Alhambra erhalten. Danke an Tim für den Hinweis auf die Sendung, sie kam genau zur richtigen Zeit für unseren Besuch der Alhambra. Der Comares-Palast wurde von Muhammad V. fertiggestellt und diente als offizieller Sitz des Souveräns und sogleich der richterlichen Gewalt und der öffentlichen Verwaltung. Um den rechteckigen Innenhof, mit dem großen Sammelbrunnen in gleicher Form, waren die Räume angeordnet. Zum Beispiel der Botschaftersaal (Barca-Saal) und der Gebetssaal (Mexuar).


Ganz anders der Palast von Karl V., der hauptsächlich die Macht der Christen darstellen sollte. Die Größe ist beeindruckend, außen schlicht und eckig, mit einem runden Innenhof, der mit vielen mächtigen Säulen begrenzt ist. Der Palast sollte den Triumph der Christen über die Mauren verdeutlichen, deshalb wählte man diesen Standort aus, der eine lange Palasttradition hatte. So wurden auch die Kirchen der Stadt Granada nicht auf freien Plätzen errichtet, sondern dort wo die Moscheen standen.


Wir steigen natürlich auch auf den ältesten Turm der Alhambra und dann liegt Granada uns zu Füssen. Von hier oben haben wir einen tollen Überblick über die gesamte Festungsanlage. Zum Schluss wandern wir noch zum königlichen Garten, der Generalife. Er ist terrassenförmig auf dem Hang des Cerro del Sol (Sonnenhügel) angelegt. Der Hügel liegt gegenüber der Alhambra, von hier hat man einen schönen Blick auf die Festung. Der Generalife ist von Gemüse- und Obstgärten umgeben, sie dienten der Verpflegung und der Erholung der Königsfamilien. Auch diese Gartenanlagen sind von Wasserrinnen und Wasserbecken durchzogen und es plätscher überall. Die Hecken sind kunstvoll geschnitten und sorgen für gemütliche Ecken. Leider blühen viele Blumen und Rosen noch nicht. Es muss ein besonderer Genuss sein, wenn sie im Sommer mit ihrem Duft und ihrer Schönheit den Garten verzaubern.

Der Albaicín ist das älteste Stadtviertel von Granada. Es geht in seiner Entstehung zurück auf die maurische Zeit Spaniens, wobei Mauerreste auf eine Besiedlung bereits zu Zeiten der Iberer und Römer schließen lassen. Das Stadtviertel liegt auf einem der drei Bergrücken, auf denen die Stadt Granada gebaut wurde, mit Blick auf die Alhambra.



Alle Bilder aus dem Album "Alhambra"

Sehr interessant ist die interaktive Karte auf der
ALLHAMBRA-GRANADA.ORG

Einen guten Überblick bietet das Video:

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